Reisebestimmungen für Hunde, Katzen und Frettchen
EU-Bestimmungen seit dem 01.10.2004
Seit dem 1. Oktober 2004 gelten für Hunde, Katzen und Frettchen im privaten Reiseverkehr innerhalb der Europäischen Union einheitliche Bestimmungen. Ziel der neuen Regelung (Verordnung (EG) Nr. 998-2003 vom 26.Mai 2003) ist eine einheitliche und verbesserte Kontrolle der Tollwut.
Generelle Regelungen für alle EU-Mitgliedsländer
Mit der neuen gesetzlichen Regelung wurde der blaue „EU-Heimtierausweis" eingeführt. Dieser EU-einheitliche Ausweis mit Dokumenten-Charakter darf von einem niedergelas-senen Tierarzt ausgestellt werden. Damit er Ihrem Tier eindeutig zugeordnet werden kann, ist eine individuelle Kennzeichnung Ihres Tieres mittels Tätowierung (noch bis 2012) oder Mikrochip/ Transponder und Eintragung der Identifizierungsnummer im EU-Heimtierausweis vorgeschrieben. Außerdem wird der Nachweis gefordert, dass das Tier über einen gültigen Impfschutz gegen Tollwut (Impfung mindestens 30 Tage und maximal gemäß Angaben des Herstellers vor dem Grenzübertritt) verfügt.
Ausnahmen unter den EU-Mitgliedsländern
Großbritannien, Irland, Malta und Schweden sind traditionell tollwutfrei. Aus diesem Grund sind diese 4 Mitgliedstaaten ermächtigt, für eine Übergangsfrist von 5 Jahren ihre bisherigen schärferen Anforderungen an den Impfschutz gegen die Tollwut und besondere Bestimmungen für eine Behandlung gegen Bandwurm- und ggf. Zeckenbefall beizubehalten. Detaillierte Angaben finden Sie im Verzeichnis der jeweiligen Länder. Die wichtigste Änderung ist, dass die Einreise-Quarantäne u. a. durch den Nachweis von Antikörpern gegen Tollwut vermieden werden kann.
Gelistete Drittländer
Im Anhang der Verordnung (EG) 998-2003 befindet sich eine Liste von Nicht-EU-Mitglieds-ländern mit EU-Anforderungen-konformer Tollwutsituation. Für die Rückkehr aus diesen Ländern wird - wie innerhalb der EU - nur die eindeutige Kennzeichnung und der gültige Tollwut-Impfschutz gefordert. Aber Achtung: Es gelten trotzdem die eigenen Einreise-bestimmungen des jeweiligen Landes, z.B. Schweiz: Einreise nur mit max. 1 Jahr alter Tollwut-Impfung! Die aktuellen „gelisteten Drittländer“ finden Sie auf Seite 4.
Achtung! Tollwut-Titer bestimmen für Nicht-gelistete-Drittländer
Ist in einem Nicht-EU-Land die Tollwutsituation unklar oder bedenklich, wird es nicht in der Anhangsliste aufgeführt, es ist also ein „Nicht-gelistetes-Drittland“. Für die Einreise in die EU aus diesem Nicht-gelisteten-Drittland muss Ihr Tier zusätzlich zur
- eindeutigen Kennzeichnung und
- gültigen Tollwutimpfung,
- den Nachweis über einen Antikörpertiter gegen Tollwut (≥ 0,5) erbringen, durchgeführt von einem Tollwut-Referenzlabor (siehe letzte Seite). Diese Blutuntersuchung muss mind. 30 Tage / max. 365 Tage nach der Tollwut-Impfung und mind. 3 Monate vor der Einreise in die EU erfolgen.
Das gilt auch für die Rückreise aus einem solchen Nicht-gelisteten-Drittland. Es empfiehlt sich daher, vor dem Urlaub noch zuhause die Tollwuttiter-Bestimmung durchführen zu lassen, da dann die 3-Monats-Regelung entfällt. Sofern der Impfschutz nach der Blut-untersuchung vorschriftsmäßig (nach Angaben des Herstellers) aufrechterhalten wird, muss diese nicht wiederholt werden, sondern es reicht eine Auffrischung der tierärztlichen Bescheinigung im EU-Heimtierausweis.
(Quelle: Virbac <- Infos auch für Nicht-EU-Länder)